03. Februar: "Musik im Chorraum", Cembalo-Konzert mit Andreas Conrad, 3. Februar

Am Samstag, den 3. Februar, fand um 17 Uhr ein Konzert mit Cembalomusik in der Jakobi-Kirche statt. In der Reihe "Musik im Chorraum" spielte der Cembalist Andreas Conrad auf dem  Blanchet-Nachbau der Jakobi-Gemeinde. Seit seinem 5. Lebensjahr spielt er Cembalo, das seine Blütezeit im 17. und 18. Jahrhundert erlebte. Nach dem A-Diplom der Kirchenmusik, schloss sich für Andreas Conrad noch ein Aufbaustudium für Cembalo und Ensembleleitung an der Hochschule für Alte Musik in Basel an. Heute ist er als Bezirkskantor in Schmalkalden tätig und ist regelmäßig als Cembalist in großen und kleinen Konzerten gefragt. 

In seiner Eingangsmoderation zum ersten Teil des Konzertes ging Andreas Conrad auf die Aufführungspraxis und die Vorstellungen von François Couperin ein, dass Musikstücke für Cembalo vor allem elegant sein müssten. Nach Couperin könnten folglich nur Damen im Alter von 14 - 19 Jahren so spielen, und egal wie schwer die Stücke seien, die Vortragenden hätten ins Publikum zu lächeln. Andreas Conrad ist zwar nur ein "Kerl", kam aber mit seinem kraftvollen und präzisen Spiel den Vorstellungen Couperins sehr nahe.

Im zweiten Teil standen Werke von Jacques Duphly auf dem Programm. Dessen Kompositionen waren stark von italienischen Stil Domenico Scarlattis geprägt und erfordern hohe Virtuosität. Diese brachte Andreas Conrad in einer Chaconne und in der Komposition Medée (Originalton Conrad: "ich sage nur - Wahnsinn!") eindrucksvoll zu Gehör.

Den dritten Teil des Konzerts gestaltete Andreas Conrad mit 6 Stücken aus dem ersten Buch "Pièces de Clavecin" von Claude-Benigne Balbastre. Diese Stücke sind sechs verschiedenen Damen gewidmet, meisterhaft gespielt kommen deren unterschiedlichen Charaktere zum Ausdruck. Andreas Conrad gab dem (eigentlich leisen) Cembalo als Soloinstrument eine Klangfülle und Präsenz in seltener Schönheit, wofür ihm die erfreuliche Zahl an Zuhörern herzlich und langanhaltend dankte. Sie wurden sogar mit 2 Zugaben verwöhnt, darunter die Sarabande aus der E-Moll Partita von Johann Sebastian Bach aus der "Clavierübung Teil I".